Vielleicht ist es gar nicht so wichtig, was jemand ist. Vielleicht sollte man lieber fragen, was er sein möchte. Die Stiftskirche zu Neustadt etwa wäre für ihr Leben gern ein Dom. Alle Voraussetzungen dafür erfüllt sie: Zwei gewaltige Türme streben 52 Meter zum Himmel hinauf. Einer sogar mit Türmerwohnung.
WeiterlesenEberbach: Wo die Welt noch magisch ist
Man kann natürlich auch mit dem Auto hinauffahren. Wie das fast alle tun. Aber die Ausstrahlung des Eberbacher „Kirchels“, seine stille, lächelnde Aura, erlebt man intensiver, wenn man die 400 Höhenmeter zu Fuß bewältigt. Vielleicht sogar in aller Frühe. Dann wabern durch das archaische Felsenmeer noch die Nebelfetzen, und die Steine sehen aus, als hätten Riesenkinder mit ihnen gespielt.
WeiterlesenMannheim: Eine Kirche wie ein Gebirge
Sie kamen aus allen Richtungen. Vom Osten, Norden, Süden. Ja, sogar vom Westen mit dem Boot über den Rhein. Hauptsache: Sie gelangten irgendwie nach Mannheim. Denn nur dort gab es die Eisenbahn. Und nur dort gab es Fabriken, die eine Überlebenschance für die bitterarmen Bauern vom Land boten.
WeiterlesenKloster Lorsch: Reich und rätselhaft
Auf den ersten Blick sind es nur zwei kleine Gebäude, die verloren in einem Meer aus Sanddünen stehen. Doch wenn man näher kommt, spürt man die Kraft, die von den uralten Mauern ausgeht. Und man ahnt, wieviel Mühe die Menschen vor mehr als tausend Jahren investiert haben, um der Wildnis solche Meisterwerke karolingischer Baukunst abzuringen. Allein für die Torhalle von Kloster Lorsch lohnt sich der Weg ins Ried.
WeiterlesenSinsheim: Mit der Geborgenheit einer Umarmung
Stünde sie frei und mutig auf einem der Hügel im Kraichgau, so wäre die katholische Pfarrkirche von Sinsheim berühmt. Denn St. Jakobus ist „Brutalismus“ in Perfektion. Der Begriff hat nichts mit Gewalt zu tun, sondern leitet sich her vom französischen „Béton brut“ für Sichtbeton. Die 1970er Jahre formten aus ihm futuristische Kirchenskulpturen, halb Raumschiff, halb Gotteshöhle.
WeiterlesenSpeyer: Protestantische Opulenz
Der Dom täuscht. Speyer war nie eine brave katholische Bischofstadt, sondern schon immer eine selbstbewusste Handelsmetropole am Rhein. Bereits 1207 haben die Kaufleute den Fürstbischof gezwungen, alle wichtigen Ämter in der Stadt den Bürgern zu überlassen. 1294 wurde Speyer zur freien Reichsstadt. 1371 schließlich warfen die Bischöfe das Handtuch und verließen ihr aufmüpfiges Volk.
WeiterlesenTairnbach: Ein Gotteshaus aus zweiter Hand
Was tut man, wenn man sich sehnlichst eine Kirche wünscht, aber zu wenig Geld hat, um sich eine zu bauen? Man kauft sein Gotteshaus „secondhand“. So wie die Protestanten von Tairnbach im Kraichgau.
WeiterlesenHeppenheim: Der Dom der Bergstraße
Mit jedem Schritt weg von der Bergstraße wird Heppenheim schöner. Das Getöse der Autos verstummt, die Betonbauten verschwinden. Bald geht man auf Kopfstein durch verwinkelte Gassen, die gesäumt sind von wunderbar saniertem Mittelalter. Der Weg steigt stetig an, bis er sich auf das herrschaftliche Fachwerk des alten Marktes öffnet. Und plötzlich sieht man sie: Die katholische Pfarrkirche St. Peter. Sie ist riesig.
WeiterlesenHeidelberg-Neuenheim: Eine Kirche des Südens
Es muss wie ein Rausch gewesen sein. Euphorie pur: Das Zweite Vatikanische Konzil hatte auf die Katholiken eine ähnliche Wirkung wie der Mauerfall auf die Bürger der DDR. Jetzt konnte man die Welt noch einmal völlig neu erschaffen! Kaum jemand hat dieses Vorhaben so radikal verwirklicht wie die Gläubigen in Heidelberg-Neuenheim. 1967 räumten sie ihre neoromanische Kirche komplett leer.
WeiterlesenHeilbronn: Eine Spindel in den Himmel
Das muss man sich erst einmal trauen: 45 Meter über dem Boden eine hauchzarte Wendeltreppe aus Sandstein freischwebend an einen Kirchturm zu hängen. In Jahr 1529. Die Spindel führte zur Wohnung des Türmers der Heilbronner Kilianskirche. Seine Aufgabe war es, das Umland zu beobachten und bei Angriffen Alarm zu schlagen. Was oft geschah, denn Heilbronn war eine reiche Stadt.
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