Man sollte früh kommen. Unbedingt. Denn dann kann man die Kraft noch spüren, die in den uralten Mauern von Stift Sunnisheim gespeichert ist. Und wenn man in solch einem stillen Moment die Hand sanft an den trutzigen Kirchturm legt, fühlt es sich an, als schmiege er sich hinein. Manchmal beginnt er sogar zu erzählen.
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Michelstadt: Im Zauberreich der Schenken
Vielleicht ist das Alte Rathaus von Michelstadt das hübscheste Gebäude Deutschlands. Vielleicht ist es aber auch nur das anrührendste: Man sieht ein Häuschen mit einem einzigen Stockwerk, das auf fragilen Holzarkaden balanciert, während es auf dem Kopf ein gewaltiges Pyramidendach trägt. Jeden Augenblick, so glaubt man, müsse dieses Gebilde zusammenbrechen.
WeiterlesenIlvesheim: Das gebrauchte Glück
Da stand er nun, der Ilvesheimer Pfarrer Johann Baptist Scharvogel, in seiner schönen neuen Kirche und war todunglücklich. Nicht wegen des Kirchleins, das sich ebenso filigran wie majestätisch über das Fischerdorf erhob. Sondern wegen der Leere im Inneren von St. Peter. Denn für die Einrichtung des spätbarocken Saalbaus von Stararchitekt Franz Wilhelm Rabaliatti hatte das Budget nicht mehr gereicht.
WeiterlesenMannheim-Pfingstberg: Gott im Glashaus
Im ersten Moment fühlt man sich wie in einer jener Kabinen, mit denen Forscher tief ins Meer hinabtauchen. Nur dass vor den Scheiben keine Fische schwimmen, sondern Eichhörnchen, Meisen und Eichelhäher durch einen Kiefernwald huschen. Gerade will auch noch ein Specht ins Bild flattern, da intoniert die Orgel das Eingangslied.
WeiterlesenNeustadt/Weinstraße: Eigentlich ein Dom
Vielleicht ist es gar nicht so wichtig, was jemand ist. Vielleicht sollte man lieber fragen, was er sein möchte. Die Stiftskirche zu Neustadt etwa wäre für ihr Leben gern ein Dom. Alle Voraussetzungen dafür erfüllt sie: Zwei gewaltige Türme streben 52 Meter zum Himmel hinauf. Einer sogar mit Türmerwohnung.
WeiterlesenEberbach: Wo die Welt noch magisch ist
Man kann natürlich auch mit dem Auto hinauffahren. Wie das fast alle tun. Aber die Ausstrahlung des Eberbacher „Kirchels“, seine stille, lächelnde Aura, erlebt man intensiver, wenn man die 400 Höhenmeter zu Fuß bewältigt. Vielleicht sogar in aller Frühe. Dann wabern durch das archaische Felsenmeer noch die Nebelfetzen, und die Steine sehen aus, als hätten Riesenkinder mit ihnen gespielt.
WeiterlesenMannheim: Eine Kirche wie ein Gebirge
Sie kamen aus allen Richtungen. Vom Osten, Norden, Süden. Ja, sogar vom Westen mit dem Boot über den Rhein. Hauptsache: Sie gelangten irgendwie nach Mannheim. Denn nur dort gab es die Eisenbahn. Und nur dort gab es Fabriken, die eine Überlebenschance für die bitterarmen Bauern vom Land boten.
WeiterlesenKloster Lorsch: Reich und rätselhaft
Auf den ersten Blick sind es nur zwei kleine Gebäude, die verloren in einem Meer aus Sanddünen stehen. Doch wenn man näher kommt, spürt man die Kraft, die von den uralten Mauern ausgeht. Und man ahnt, wieviel Mühe die Menschen vor mehr als tausend Jahren investiert haben, um der Wildnis solche Meisterwerke karolingischer Baukunst abzuringen. Allein für die Torhalle von Kloster Lorsch lohnt sich der Weg ins Ried.
WeiterlesenSinsheim: Mit der Geborgenheit einer Umarmung
Stünde sie frei und mutig auf einem der Hügel im Kraichgau, so wäre die katholische Pfarrkirche von Sinsheim berühmt. Denn St. Jakobus ist „Brutalismus“ in Perfektion. Der Begriff hat nichts mit Gewalt zu tun, sondern leitet sich her vom französischen „Béton brut“ für Sichtbeton. Die 1970er Jahre formten aus ihm futuristische Kirchenskulpturen, halb Raumschiff, halb Gotteshöhle.
WeiterlesenSpeyer: Protestantische Opulenz
Der Dom täuscht. Speyer war nie eine brave katholische Bischofstadt, sondern schon immer eine selbstbewusste Handelsmetropole am Rhein. Bereits 1207 haben die Kaufleute den Fürstbischof gezwungen, alle wichtigen Ämter in der Stadt den Bürgern zu überlassen. 1294 wurde Speyer zur freien Reichsstadt. 1371 schließlich warfen die Bischöfe das Handtuch und verließen ihr aufmüpfiges Volk.
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