Im Bahnhofsklo liegt ein junger Mann. Vollgepumpt mit Drogen. Verdreckt, zerstört, fertig. Die Augen blicken leer, das Hemd hängt in Fetzen, die Füße starren vor Dreck. Was sich anhört wie eine Szene aus dem Rauschgiftmilieu, ist in Wahrheit ein Ausschnitt aus dem Deckenfresko in der katholischen Kirche von Wiesloch-Baiertal.
WeiterlesenHeidelberg-Boxberg: Avantgarde am Hang
Die schwere Tür fällt ins Schloss, und man steht in absoluter Dunkelheit. Kein Fenster, kein Licht. Nirgends. Trotzdem geht’s weiter. Fünf Schritte, sechs. Vorsichtig. Tastend. Dann plötzlich eine radikale Linkskurve. Die Welt wird wieder hell, der Blick weitet sich. Hinein in ein riesiges Amphitheater aus Beton, das beleuchtet wird nur durch indirektes Licht von oben.
WeiterlesenHilsbach: Wo es nach Paradies duftet
Die schmale Treppe steigt steil hinan. Man geht zwischen Pfirsich- und Apfelbäumen, neben den Stufen schlängeln sich die Ranken von Honigmelonen. Es duftet nach Paradies. Und wenn man zurückblickt, verschwimmen die Hügel des Kraichgaus zu einer Symphonie in Grün und Gelb. Plötzlich steht sie da, die Michaelskirche von Hilsbach. Uralt, majestätisch, mauerbewehrt.
WeiterlesenSchlierstadt: Der rätselhafte Jüngling
Da staunten die Männer von Schlierstadt nicht schlecht, als sie nach Jahrzehnten wieder in den Glockenturm ihrer Kirche hinaufstiegen. Im hintersten Winkel, dort wo nie jemand hinkommt, stand ein großformatiges Ölgemälde. Verstaubt und verdreckt, aber immer noch schön.
WeiterlesenLeimen: Die Befreiung der Schönheit
Wer an einem dieser hellen Tage die Mauritiuskirche in Leimen betritt, spürt den Sog, der von ihrem Chor ausgeht. Da will man hin, sich einhüllen lassen in ein Meer aus Farben. Und plötzlich sieht man sie. Die Fresken. Uralt, bildhübsch und schwer verletzt.
WeiterlesenHardheim: Mit dem Licht des Mittelalters
Am besten kommt man von hinten, vom alten Marstall her. Da ist Hardheim am idyllischsten. Ein bildhübsches Renaissanceschloss steht in einem verwunschenen Park, der einst ein Wassergraben war. Verwitterte Kreuzwegstationen erzählen von der Frömmigkeit des Baulandes. Irgendwo plätschert ein Brunnen. Und hoch über alldem wacht St. Alban.
WeiterlesenMannheim-Neuostheim: Luthers Bibel neben dem Tabernakel
Auf den ersten Blick sieht St. Pius aus wie eine normale katholische Kirche aus den Sechzigerjahren. Lichtdurchflutet, federleicht. So wie man es heute wieder mag. Doch wer näher tritt, stutzt. Warum steht vor dem Tabernakel kein Altar sondern ein Taufstein? Was haben all die Ikonen zu bedeuten? Und wieso liegt auf dem Pult eine Lutherbibel?
WeiterlesenWorms: Die Bestien des Bischofs
Die Monster lauern überall. Heimtückisch, böse, allzeit bereit zum Sprung. Es gibt Höllenhunde mit gewaltigen Hauern. Seltsame Zwitterwesen mit dem Kopf eines Adlers und dem Körper eines Bären. Und Affen, die mit kaltem Blick in Fensternischen kauern. Wodurch sie noch lebendiger wirken.
WeiterlesenWiesloch: Mit direktem Blick ins Himmelreich
Geschlafen hat niemand in dieser denkwürdigen Nacht des Jahres 1803. Dazu waren Wieslochs Katholiken viel zu aufgeregt. Am Morgen sollte die barocke Klosterkirche versteigert werden. 6600 Gulden hatte die Gemeinde gesammelt, um das Gotteshaus zu erwerben. Aber würde das reichen? Was, wenn jemand mehr böte?
WeiterlesenBad Wimpfen: Barbarossas Vermächtnis
Besonders oft waren die Kaiser nicht da. Zehn, vielleicht zwölf Mal in fünfzig Jahren. Aber wenn die Staufer in Wimpfen weilten, war das Städtchen der Nabel der Welt. Hunderte von Rittern bevölkerten die Burg. Es gab Turniere und Bälle, Minnesang und Festmahle. Solch rauschende Vergangenheit prägt einen Ort. Und das Selbstbewusstsein der Menschen, die hier leben.
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