Amorbach: Befreit von aller irdischen Schwere

Die Abteikirche von Amorbach ist Rokoko vom Feinsten, …

Die Pforte zum Himmelreich ist eine schlichte Holztür am Ende des Ganges. Vorsichtig drückt man die Klinke und wird überflutet von strahlender Helligkeit. Gold glänzt, wohin man auch sieht. Engel und Putten schweben von der Decke herab. Längst vergangene Gestalten der biblischen Geschichte werden wieder lebendig. Sie lachen und leiden, hoffen und zweifeln, singen und beten.

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Kloster Maulbronn: Der Zauber der Askese

Sieben Mal am Tag beteten die Mönche im Chorgestühl.

Früh morgens, wenn noch kaum Besucher da sind, fangen die alten Steine manchmal an zu erzählen. Wie es war, als noch die Mönche in ihren schwarz-weißen Habits in die Kirche eingezogen sind. Um zwei Uhr nachts, in tiefer Finsternis und absolutem Schweigen. Dann die ersten Worte jeden neuen Tages: „Deus in adiutorium meum intende“. „Oh Gott, komm mir zu Hilfe“.

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Schwaigern: Mit dem Schimmer der Ewigkeit

Die gotische Johanneskirche birgt sakrale Kunst vom Feinsten.

Hoch oben an der alten Mauer steht der Schmerzensmann. Ausgemergelt, nackt und frierend. Seine Augen liegen in tiefen Höhlen, Dornen durchbohren die Kopfhaut. Die Geißel, mit der er blutig geschlagen wurde, hat man ihm höhnisch in den Arm gedrückt. Ein Bild des Jammers. Ein Bild der Grausamkeit des Menschen. Wäre da nicht die rechte Hand, die der Malträtierte freundlich zum Gruß erhoben hat.

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Malsch: Schönheit in Flammen

St. Juliana ist 1972 abgebrannt. Vom Barock konnte nichts gerettet werden.

Die Kirche von Malsch starb am 23. Juni 1972 um 5 Uhr morgens. In einem flammenden Inferno. Viele Meter hoch loderte die Feuersbrunst zum Himmel empor, kräftig angefacht von einem orkanartigen Sommersturm. Hilflos mussten die Feuerwehren der Region mitansehen, wie der Dachstuhl mit Getöse ins Kirchenschiff stürzte. Er begrub unter sich eine der prachtvollsten Barockkirchen der Region.

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Schriesheim-Altenbach: Wie eine Rakete Gottes

36 Meter schießt der Campanile von Altenbach hinauf in den Himmel.

Ganz egal, ob man elegant von Wilhelmsfeld hinuntergleitet oder von Schriesheim steil hinaufsteigt. St. Michael trifft einen immer wie ein Schock. 36 Meter hoch schießt der spitze Turm der katholischen Kirche von Altenbach in den Himmel hinauf. Eine Rakete Gottes, umringt von den Einfamilienhäusern des ehemaligen Köhlerdorfes.

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Weinheim: Ein Paradies in Pastell

St. Marien aus den Sechziger Jahren wurde modern ausgemalt. Jetzt schwebt die Kirche.  

Das Gefühl erinnert ein bisschen an Heiligabend. Damals, als man noch Kind war. Man steht vor der geschlossenen Tür einer schlichten Kirche aus den Sechziger Jahren. Backstein, Beton, ein Campanile – zu Tausenden wurden solche Gotteshäuser nach dem Krieg gebaut. Langsam drückt man die Klinke hinunter, das Tor öffnet sich und man betritt ein Paradies in Pastell.

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Heidelberg-Ziegelhausen: Vierzig Stufen zum Himmelszelt

St. Teresa ist die jüngste katholische Kirche von Heidelberg.

Es ist jedes Mal eine kleine Wallfahrt. Vierzig steile Stufen führen hinauf nach Sankt Teresa, der katholischen Kirche von Ziegelhausen. Man steigt und steigt, höher und höher, bis man endlich eine kunterbunte Paradiespforte erreicht. Sie öffnet sich in ein Gotteshaus, das aussieht wie ein riesiges Zelt.

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