Der Dom täuscht. Speyer war nie eine brave katholische Bischofstadt, sondern schon immer eine selbstbewusste Handelsmetropole am Rhein. Bereits 1207 haben die Kaufleute den Fürstbischof gezwungen, alle wichtigen Ämter in der Stadt den Bürgern zu überlassen. 1294 wurde Speyer zur freien Reichsstadt. 1371 schließlich warfen die Bischöfe das Handtuch und verließen ihr aufmüpfiges Volk.
WeiterlesenTairnbach: Ein Gotteshaus aus zweiter Hand
Was tut man, wenn man sich sehnlichst eine Kirche wünscht, aber zu wenig Geld hat, um sich eine zu bauen? Man kauft sein Gotteshaus „secondhand“. So wie die Protestanten von Tairnbach im Kraichgau.
WeiterlesenHeppenheim: Der Dom der Bergstraße
Mit jedem Schritt weg von der Bergstraße wird Heppenheim schöner. Das Getöse der Autos verstummt, die Betonbauten verschwinden. Bald geht man auf Kopfstein durch verwinkelte Gassen, die gesäumt sind von wunderbar saniertem Mittelalter. Der Weg steigt stetig an, bis er sich auf das herrschaftliche Fachwerk des alten Marktes öffnet. Und plötzlich sieht man sie: Die katholische Pfarrkirche St. Peter. Sie ist riesig.
WeiterlesenHeidelberg-Neuenheim: Eine Kirche des Südens
Es muss wie ein Rausch gewesen sein. Euphorie pur: Das Zweite Vatikanische Konzil hatte auf die Katholiken eine ähnliche Wirkung wie der Mauerfall auf die Bürger der DDR. Jetzt konnten sie ihre Welt noch einmal völlig neu erschaffen. Kaum jemand hat dieses Vorhaben so radikal verwirklicht wie die Gläubigen in Heidelberg-Neuenheim. 1967 räumten sie ihre neoromanische Kirche komplett leer.
WeiterlesenHeilbronn: Eine Spindel in den Himmel
Das muss man sich erst einmal trauen: 45 Meter über dem Boden eine hauchzarte Wendeltreppe aus Sandstein freischwebend an einen Kirchturm zu hängen. In Jahr 1529. Die Spindel führte zur Wohnung des Türmers der Heilbronner Kilianskirche. Seine Aufgabe war es, das Umland zu beobachten und bei Angriffen Alarm zu schlagen. Was oft geschah, denn Heilbronn war eine reiche Stadt.
WeiterlesenNeckarhausen: Noch Kirche oder schon Skulptur?
Das Gebäude aus Sichtbeton ist gewaltig, kreisrund und nahezu fensterlos. Wie ein Raumschiff, das versehentlich im dörflichen Idyll von Neckarhausen gelandet ist. Öffnet man die Tür, so steht man mittendrin in einer surrealistischen Skulptur.
WeiterlesenGundelsheim: Das Kirchlein über dem Himmelsreich
Der Weg durchs Himmelsreich ist mühsam. Er verlangt langen Atem und gutes Schuhwerk, denn die 274 Steinstufen sind uneben und hoch. Man geht zwischen duftenden Kräutern und gewaltigen Trockenmauern. Sie schützen einen alten Weinberg über Gundelsheim, der auf den schönen Namen „Himmelsreich“ hört.
WeiterlesenMauer: Mit der Würde der klaren Kontur
Weltruhm hat auch seine Schattenseite: Er überstrahlt alles, was sonst vielleicht ebenfalls leuchten würde. In Mauer hat man den Adam gefunden. 1907. Das weiß jedes Kind. Aber dass in Mauer auch die erste katholische Kirche steht, die nach der Gründung des Erzbistums Freiburg in Nordbaden gebaut wurde, interessiert kaum jemanden.
WeiterlesenWiesloch: Der Hort der zerbrochenen Träume
Die Eingangstür geht unentwegt, doch kein Laut ist zu hören. Die Menschen betreten die Kapelle leise, fast schüchtern. Sie nehmen Platz und verharren eine Weile. Um zu meditieren? Zu beten? Wer weiß? Dann entzünden sie eine Kerze und verschwinden wieder im weiten Park des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden in Wiesloch.
WeiterlesenHohensachsen: Barock en Miniature
Der Weg auf den Äpfelberg führt mit jedem Schritt weiter zurück in die Vergangenheit. Erst verschwindet das Dorf, dann das Pflaster, und schließlich ist nur noch Erde übrig. Festgetreten von unzähligen Pilgern, die in den letzten 1250 Jahren hier heraufgestiegen sind. Man öffnet ein spitzbogiges Tor und tritt ein in einen spirituellen Urort.
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